Ein ausgewähltes Bauprojekt : Drehbare Torpedowagenpfanne
Für den Verkehr zwischen dem Hochofen und dem Elektrostahlwerk / Konverter werden
Torpedopfannenwagen eingesetzt.
Hier verwende ich neben dem TRIX-Riesen auch die wesentlich kleineren WALTHERS Wagen,
die besser zum Hochofen passen.
Der TRIX-Wagen wird bei mir unter anderem im Fernbahnnetz genutzt.
Der Bau der WALTHERS Wagen ist einfach, nach der Farbgebung sehen sie super aus.
Beim Lesen der MIBA fiel mir ein Artikel in die Hände, wo der Umbau des TRIX-Wagen beschrieben
wurde. Das ließ bei mir die Idee aufkommen, einen der WALTHERS Wagen auch beweglich zu machen
(Digital lässt grüßen).
Der Umbau war vollkommen anders als in der MIBA beschrieben, denn das Maschinenhaus ist hier
wesentlich kleiner und das Antriebs- zund Stromzuführungskonzept musste daher neu entwickelt
werden.

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Torpedopfannenwagen am Hochofen
einmal mit gedrehter Pfanne
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Bilder vom Hochofenkomplex in der Konzeptphase
1. Stromversorgung
Die Stromversorgung mußte völlig neu entwickelt werden, weil die Radsätze bei WALTHERS aus Kunststoff sind (mit sehr geringer Spurkranzhöhe).
Deshalb wurde eine Lösung über eine Geisterlokomotive gesucht- und mit der LILIPUT-Bachmann Dampfspeicherlok gefunden.
Diese Lok übernimmt die Versorgung über zwei Leitungen (Masse und Mittelleiter).
Das nächste Problem war die Stromversorgung der Lok, welches über einen Geisterwagen in bewährter Form gelöst wurde.
2. Kupplung
Die Kupplung zwischen Lok und Torpedopfannenwagen erfolgt über eine KADEE Nr. 19 Kupplung (Bezug über Weinert), Lok und Geisterwagen
sind konventionell = Bügelkupllung gekuppelt.
Hierzu ist anzumerken, daß ich alle Fahrzeuge für den reinen Stahlwerksbetrieb auf KADEE-Kupplungen umrüste.
3. Verwendete Bauteile
Neben dem WALTHERS-Wagen wurde ein Motor von ROBBE (Flug- und Schiffsmodellbaugeschäft) mit Getriebe 6 V, Untersetzung 1:500
(Robbe Nr: 4124)
und ein Digitaldecoder von Uhlebrock (Nr. 73500) verwendet.
Zusätztlich wurde ein Messingrohr (2mm Durchmesser, Länge nach verwendetem Motor und dessen Positionierung in der Torpedopfanne), eine Wellenkupplung (Lüsterklemme) und einige Kabel gebraucht.
4. Wagenumbau
Der Aufbau des Wagen erfolgt in folgender Reihenfolge:
Bremsdrehgestellseite wie von WALTHERS vorgesehen mit Einbau des Drehzapfens.
Hierbei muß auf äußerste Leichgängigkeit geachtet werden.
Aufbau der Torpedopfanne: Einseitig verkleben, Öffnungsteil nicht einkleben, Farbgebung durchführen
Durchbohren des Maschinenhauszapfen für das Messingrohre und die Stromzuführung . Hier auf die Lage der Stromzuführung zur Abflachung und parallele Führung zum Messingrohr achten.
Trennen des Zapfen und Einsetzen des Messingrohr in die maschinenhausseitige Aufnahme (Seite mit Steuerrad), verkleben
Auffädeln des abgetrennten Teils auf das Messingrohr (äußerste Leichtgängigkeit beachten!).
Zusammenbau des Maschinenhauses, wobei sich der abgetrennte Zapfen äußerst leichtgängig bewegen lassen muß (Torpedopfannenseite).
Einsetzen des Motors unter Verwendung der Originalmetallplatte (etwas abfeilen, um sie tiefer zu setzen) und des Kunststoffbügels,
einsetzen und verdrahten des Decoders (Platz ist hinter oder unter dem Motor), verbinden des Decoders mit der Stromzuführung (Leitungen sind durch den Zapfen geführt),
Testlauf,
durchbohren des Maschinenhausboden und der Kupplungseite für die Stromversorgung,
verdrahten mit den elektrischen Miniaturkupplungen,
Verbinden der Stromzuführung mit den Anschlüssen des drehbaren Zapfen (ca. 1,5 cm lange Schlaufe für die Bewegung lassen),
Testlauf
Fertig.

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Drehender Torpedopfannenwagen in Entleerungsstellung und halber Drehung
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Das Ergebnis des Umbaus
Wer an einem Erfahrungsaustausch über dieses Thema interessiert ist, kann mit mir per E-Mail (wiegelmann@t-online.de) Kontakt aufnehmen. Ich freue mich über jede Anregung.
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