Ein alter Kaelble soll allein fahren..


In meinen Kindertagen wurden Strassenroller (Culemeyer) von einem Kaelble gezogen. Dies faszinierte mich derartig, dass ich das auch auf meiner Schmalspurbahn haben wollte.

1. Das Konzept


Der Kaelble von KIBRI soll nicht nur auf der Anlage herumstehen, sondern richtig und zwar allein fahren. Dazu benötigt er einen Antrieb und eine Steuerung. Ein Einsatz nach dem Prinzip vom Faller Car System kam wegen der Rückwärtsfahrt nicht in Frage. Mein Kaelble sollte vorwärts fahren, rückwärts rangieren und Eisenbahnwagen auf einem Fabrikgelände bewegen, bis ein Culemeyer mit beweglicher Lenkung gebaut ist. Bezüglich der Steuerung kam nur Funk oder IR infrage.

Das bedeutete, Beschaffung der Großkomponenten wie Steuerung über Microantriebe, Servo über Graupner, Vorderachse und Motor mit Getriebe und Hinterachse von Faller

2. Die Steuerung und ihre Bausteine


Die Steuerung stellte das größte Problem dar.
Die Baugröße der Teile Empfänger, Servo, Schalter und Motor begrenzten zusammen mit dem LIPO-Akku die Möglichkeiten. Auf der Ladefläche mussten der Motor und das Servo untergebracht werden, der LIPO fand seinen Platz oberhalb von Motor und Servo unter der Plane des Aufbaus.
Der Empfänger wurde im Führerhaus untergebracht. Er sitzt jetzt da, wo füher der Fahrer und die Begleitmannschaft saßen.
Die Vorderachse von Faller passte hervorragend an die Stelle der Originalachse, für die Lagerung der Hinterachse auch von Faller mussten zusätzliche Buchsen auf der UNIMAT gedreht werden.

Bilder vom Umbau des Kaelble und seines Betriebes

Servo- und Steuerungseinbau

 

 

Steuerungseinbau und

Einstz in der Fabrik

 

 

Situation Umladestelle

Lastprobefahrt

 

 

3. Die erste Fahrerprobung


Hierbei stellte sich heraus, dass das Servo umgepolt werden musste. Das ist kein Problem, eine Leiterbahn trennen- dann eine Brücke gelegt: Fertig
Viel schwieriger war es, dem Kaelble manierliches Kurvenfahren beizubringen: Durch die starre Hinterachse hat er eine 100% Differentialsperre, dazu eine sehr leichte Vorderachse- und das bewirkt die starke Untersteuerungstendenz.
Deshalb musste in den Motorraum etwas Blei geklebt werden. Jetzt läuft er wesentlich besser. Die Endgeschwindikeit ist vergleichbar den Faller CAR Autos, lässt sich aber durch die feinfühlige Steuerung gut regeln.

4. Die Lastfahrten


Zur Lasterprobung wurde aus einer s.e.s. Packung der Culemeyer genommen. Dieser stellt die alte Bauform dar mit zwei getrennten Fahrgestellen. Das Modell ist nicht lenkbar. Als Belastung wurde ein normalspuriger Kühlwagen genommen
Vorwärts gings gut, der Anhänger folgte dem Kaelble. Rückwärts wurde die Lenkung des Anhängers stark vermisst, ebenso in engen Kurven.
Das bewog mich, mir Gedanken über eine Lenkung des Culemeyers zu machen. Vielleicht gibt es ja Anregungen von dem Aufbau der KIBRI-Scheuerle-Plattformen, die adaptiert werden können.

5. Der derzeitige Einsatz


Zur Zeit wird der Kaelble in einer Fabrik eingesetzt, wo seine Aufgabe darin besteht, Güterwagen von den Rollwagen auf das Fabrikanschlußgleis zu ziehen. Dies war ursprünglich über Spill oder Umlenkrolle mit der V 51 oder einer anderen Schmalspurlok geplant. Nur- ein Stahlseil stellt immer eine Gefahr da- und so wurde es nicht realisiert. Mit dem alten Kaelble hat die Fabrik auch noch eine Attraktion mehr.


Wer an einem Erfahrungsaustausch über dieses Thema interessiert ist, kann mit mir per E-Mail (wiegelmann@t-online.de) Kontakt aufnehmen. Ich freue mich über jede Anregung.

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